Diese «Bastelanleitung» ist eine Möglichkeit, die Textuhr von φ in ein Gehäuse zu packen. Von der einfachen Kartonschachtel mit Backtrennpapier als Diffuser, über Plastik- oder Holzkistchen, bis hin zum gefrästen Alu-Rahmen mit Gorilla-GlasTM ist alles möglich. Hier zeige ich einen Prototypen, den ich mit LegosTM gebaut habe.
Zunächst habe ich die drei Schaltungen (siehe Hauptseite) auf einem Prototypenbrett
(Protoboard oder Breadboard genannt)
zusammengebaut:
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Wenn nun alles richtig verkabelt ist, so funktioniert die Uhr
schon mal. Die Uhrzeiten habe ich mit einem Papierstreifen
beschriftet.
Sollte keine Uhrzeit angezeigt werden, kann dies
verschiedene Ursachen haben. In der Relgel war aber das
DCF77-Signal schlecht oder gar nicht vorhanden.
Als Gehäuse-Prototypen habe ich die LegosTM meiner Kinder missbraucht. Zum Glück kann man all diese Teile auch einzeln bestellen. Als erstes Modell habe ich die folgenden Teile (Steine) verwendet. Um das Licht der Dioden möglichst gut zu reflektieren, können weiße Steine verwendet werden (so viele hatten meine Kinder leider nicht). Die 3. Ebene besteht aus schwarzen sogenannten Fliesen, die ⅓ der Steinhöhe ausmachen und oben keine «Noppen» aufweisen:
Nach dem ersten Prototypen hat sich folgendes Gehäuse durchgesetzt. Kabelschächte entfallen, dafür wird am Ende ein Reflektor mit den Kabeln eingebaut. Als Reflektor habe ich die Kartonverpackung der Migros-Schaumküsse (MBudget) verwendet:
Wie man auf dem dritten Bild oben sehen kann, haben wir den Reflektor gleich verlötet und mit Heißleim im Lego-Gehäuse fixiert. Dieses Modul kann nun unabhängig vom Rest geprüft werden. Aber Achtung: Immer mit Vorwiderstand! Achtung 2: Wichtig ist es, vor dem Heißleim nochmals alle Dioden zu prüfen. Wir hatten beim Testen eine «verheizt» und dies nicht bemerkt. Da mussten wir den Heißleim nochmals von den LegosTM trennen.
Bild unten: Kinder an der Arbeit. Hier bringt mein Sohn (11) die Dioden via Platinen
am Reflektorschild an (das Tuch vor dem Mund schützt ihn von
«bösen Geistern», wie man heutzutage giftige Dämpfe nennt):
Vielleicht lohnt es sich, sich eine Skizze zu machen, welche Teile benötigt werden, um diese anschließend zu bestellen. Hier ein Vorschlag:
Oberste Ebene aus schwarzen Fliesen als Deckenabschluss | 2. Ebene mit weißen Steinen und Platz für die Dioden |
Damit die Texte gleichmäßig leuchten, kann man Milchglas oder eine dünne Schicht feines Salz nehmen. Wichtig sind auch breit streuende Dioden. Ich habe 120⁰ abstrahlende LED verwendet: Gelb (1000mcd / 2.0-2.2V / 20mA) und Rot (1200mcd / 2.2-2.4V / 20mA). Mit Salz ist Vorsicht geboten, auch wenn es das Licht gut streut. Eisenteile können dabei leicht rosten; also gut von der Schaltung trennen.
Die Texte wurden auf transparente Folie ausgedruckt. Der hintere Teil der Folie wurde mit einem 600er Schleifpapier aufgerauht, um einen Milchglaseffekt zu erhalten. Ein weiterer Streu-Effekt kann erreicht werden, indem abgeschabte Folien unmittelbar unter die LegoTM-Deckfliesen hineingelegt werden.
Da die Uhr vor allem in der Nacht zum Einsatz kommen sollte, habe ich mich für angenehme gelbe Dioden entschieden; den Farben sind jedoch keine Grenzen gesetzt: Ebenso sind heiße rote, entspannende grüne oder coole blaue verwendbar.
Die Texte habe ich erst mit dem Tintenstrahldrucker versucht. Dies ist aber wohl die teuerste, wie auch die schlechteste Variante. Die Tinte schmiert, kann nur auf teures Spezialpapier angewendet werden und lässt trotzdem zu viel Licht durch. Hier also nochmals, diesmal mit dem Laserdrucker:
Es scheint "zwanzig" "vor" etwas weit auseinander zu sein. Wer sich gewohnt ist, von links nach rechts zu lesen, kann leicht "vor zwanzig" erkennen. Damit dies weniger geschieht, wäre eine Rotation der Texte sinnvoll:
zehn viertel zwanzig punkt fünf vor nach halb
Bemerkung: Als Schrift habe ich Quercus
(aus dem Ubuntu/Debian-Paket 'fonts-linex') gewählt (nicht nur für
die Uhr, sondern gleich auch für diese gesamte
Webseite). Ebenso könnte die
Schrift Biolinum verwendet
werden, wenn Quercus nicht gefunden wird. Die
Serifen sind dabei angetönt. Ideal für Texte, die ausschließlich in
Großbuchstaben daherkommen:
Legende:
Arial,
Quercus und Times
im Vergleich
Uff - geschafft! Die Platine sieht nach dem 3. Prototypen wie folgt aus:
Zu bemerken gilt, dass alle Anschlüsse, sowie die Diode und der Taster
von der Rückseite angelötet werden werden. (Eigentlich doof,
zweimal «werden» hintereinander; aber so steht es geschrieben!)
Damit ich beim Löten (das bekanntlich von hinten geschieht), die
Leiterbahnen am richtigen Ort unterbreche (rote Kreuze), und damit ich die Teile
auch wirklich am richtigen Ort anbringe, habe ich eine Skizze
gefertigt. Diese muss ich beim Löten von hinten natürlich umdrehen;
daher einmal noch gespiegelt mit dem GIMP:
Bemerkungen:
Oben: Die Uhr zeigt normalerweise die korrekte Zeit an. Eine
Abweichung von maximal vier Minuten ist durch die Möglichkeit mit den
Texten vorgegeben und so auch gewollt. (Die Verzerrung im Bild
des LED-Lichtes ist ein «Fehler» in der Optik der verwendeten
Kamera.)
Unten: Sobald die Uhr das Funksignal über eine längere Zeit
verliert, so wird der Titel in rot dargestellt. Die Uhrzeit wird
dann mittels der verstrichenen Millisekunden des Mikrokontrollers ab dem letzten
gültigen Zeitpunkt gerechnet. Man kann davon ausgehen, dass die
Uhr beim roten Signal bereits um ca. fünf Minuten falsch liegt.
Geben wir der Uhr wieder ein Funksignal, so erlischt die rote Lampe nach ein bis zwei Minuten und es wird wieder die korrekte Uhrzeit angezeigt: